Chasse-Spleen ist mit Poujeaux das bekannteste Château in Moulis am linken Bordeaux-Ufer.
Die Geschichte des Weinguts
Château Chasse-Spleen liegt in der Weinbauregion Moulis im Herzen des Médoc in der Bordeaux-Region und befindet sich auf einem Weinberg, der seit über 400 Jahren besteht. Das Château wurde in den 1820er Jahren in zwei Teile geteilt, wobei eine Hälfte des ursprünglichen Weinguts im Besitz von Sieur Gressier blieb und die andere Hälfte an seine Schwester, Madame Castaing, ging, die ihrem Weingut 1863 den Namen Chasse-Spleen gab.
Das Château Chasse-Spleen befand sich bis 1909 im Besitz der Familie Castaing und wurde dann von dem deutschen Weinhändler Segnitz erworben. Am Ende des Ersten Weltkriegs beschlagnahmt, wurde das Château Chasse-Spleen 1920 von der Familie Lahary gekauft, die es 1976 an Jacques Merlaut, den Gründer des Handelsunternehmens Taillan, weiterverkaufte. Seit 2000 leitet Céline Villars-Foubet, die Enkelin von Jacques Merlaut, das Château.
Wem gehört Chasse-Spleen heute?
Heute ist Château Chasse-Spleen im Besitz der Taillan-Gruppe, welche unter anderem auch Château Haut-Bages Libéral besitzt.
Woher kommt der Name Chasse-Spleen?
Der Name wurde je nach Quelle in Anlehnung an den französischen Schriftsteller Charles Baudelaire und den in Frankreich legendären Gedichtband „Les Fleurs du Mal“ vergeben. Die Illustrationen fertigte einst der in Bordeaux ansässige Maler Odilon Redon an, der ein Nachbar des Châteaus war. Eine weitere Zuschreibung geht an Lord Byron, der bei einem Besuch auf dem Château erwähnt haben soll, dass der Wein von Chasse-Spleen „nicht seinesgleichen hat, um dunkle Gedanken zu vertreiben“- sinngemäß kann man „Chasse Spleen“ mit „Vertreibe die Schwermut“ übersetzten.
Château Chasse-Spleen: Das Terroir
Die Lage
Die 105 Hektar umfassenden Weinberge des Cru Bourgois klassifizierten Château Chasse-Spleen befinden sich auf verschiedenen Terroirs aus Garonne-Kies und Lehm-Kalk-Böden in der Appellation Moulis im Médoc im Südwesten von Frankreich.
Die Rebsorten
Die Reben sind im Durchschnbitt 40 Jahre alt und setzen sich aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot zusammen.
Cru Bourgeois - die Bordaux-Klassifizierung im Fokus
Neben Château Poujeaux gehört Château Chasse Spleen zu den führenden Cru Bourgeois Weingütern in Bordeaux.
Die Klassifikation „Cru Bourgeois“ ist eine anerkannte Qualitätskategorie im Bordeaux-Weinbau, die offiziell 1932 begann und im Laufe der Zeit mehrmals überarbeitet wurde.
Mit der Klassifikaiton Cru Bourgeois wird das Weingut (Château) bewertet und nicht die Lage des jeweiligen Weinbergs, wie es beispielsweise in Burgund der Fall ist. Der Begriff lässt sich als „Bürgerlicher Wein“ übersetzen und positioniert sich in der Qualitätsrangfolge direkt unter dem „aristokratischen“ bordelaiser Weinadel, auch bekannt als Grands Crus Classés.
Die Stilistik der Weine von Chasse-Spleen
Der typische Rotwein des Châteaus aus Moulis besteht normalerweise zu 65% aus Cabernet Sauvignon, 30% Merlot und 5% Petit Verdot. Die Weine des Château Chasse-Spleen kommen charmant und elegant daher und vereinen Frische, aromatische Kraft und eine sinnliche Textur von großer Finesse.
Chasse Spleen erzeugt auch einen Zweitwein, der sich großer Beliebheit erfreut.